Am 15. November 2012 hat Guy Morin, Regierungspräsident des Kantons Basel, das Basel Peace Office eröffnet. Das Basel Peace Office wurde von vier Schweizer und vier internationalen Organisation gegründet, um gemeinsam nukleare Abrüstung voranzutreiben und einen Beitrag zu Frieden und Sicherheit zu leisten
Die Schweiz gewinnt im Bereich atomare Abrüstung zunehmend an Bedeutung und auch Städte setzen sich verstärkt für Abrüstung ein. Deshalb ist Basel hervorragend dafür geeignet um das Basel Peace Office zu eröffnen. Die vier internationalen Organisationen die das Basel Peace Office gemeinsam gegründet haben sind das World Future Council, das Global Security Institute, die Middle Powers Initiative und das Parlamentarische Netzwerk für Nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung (PNND). Die Schweizer Partnerorganisationen sind der Kanton Basel, das Seminar für Soziologie der Universität Basel, Swisspeace und ÄrztInnen für soziale Verantwortung und zur Verhütung eines Atomkrieges (PSR/IPPNW Schweiz).
Im Rahmen der Eröffnung wurde ein buntes Programm geboten. Teresa Bergman, Sängerin aus Neuseeland, sorgte für musikalische Untermalung. Karipbek Kuyukov, ein Opfer der Sowjetischen Atomtests in Kasachstan, präsentiere seine Kunstwerke. Aufgrund der Atomtest wurde Herr Kuyukov ohne Arme geboren und malt mit seinen Füßen. Außerdem wurden zwei Kurzvideos von Projekten des Basel Peace Office gezeigt und verschiedene internationale Experten hielten Vorträge zum Thema atomare Abrüstung.
Andi Nidecker, Präsident das Basel Peace Office, erläuterte in seiner Rede die historische Bedeutung Basels. Am 24. November 1912 fand in Basel der Friedenskongress der Sozialistischen Internationale statt. Als Resultat dieses Kongress wurde ein internationales Abkommen gegen Krieg unterzeichnet. Darüber hinaus wurde 1795 in Basel der Friedensvertrag zwischen Frankreich, Preußen und Spanien verhandelt.
Karipbek Kuyukow, Ehrenbotschafter des ATOM Projekts, erzählte von den schrecklichen Konsequenzen der sowjetischen Atomtests in Kasachstan. Noch heute, 40 Jahre nach den Atomtests, werden 10% der Babies mit Behinderungen oder lebensgefährlichen Krankheiten geboren.
Christine Beerli, stellvertretende Präsidenten des Internationalen Komitees des Roten Kreuz (IKRK), erläuterte wie sich das IKRK im Bereich atomare Abrüstung engagiert. Aufgrund der katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen ist die Verwendung von Atomwaffen nicht mit den Prinzipien des internationalen Völkerrechts in Einklang zu bringen. Für mehr Informationen zum Thema IKRK siehe LINK
Jarmo Sareva, stellvertretender Generalsekretär der UN Abrüstungskonferenz in Genf, begrüßte die Eröffnung des Basel Peace Office. Regierungen haben Schwierigkeiten politische Differenzen zu überwinden und gemeinsam atomare Abrüstung voranzutreiben. Durch Initiativen wie das Basel Peace Office können neue Ideen und Vorgehensweisen erprobt werden um Regierungen dabei zu unterstützen sich gemeinsam für Abrüstung zu engagieren.
Jakob von Uexkull, Vorstand des World Future Council und Gründer des Alternativen Nobelpreis, betonte wie wichtig Organisationen wie das Basel Peace Office für zukünftige Generationen sind. Weltweit werden Unmengen Geld für Armeen und Waffen ausgegeben anstatt in nachhaltige Projekte zu investieren.
Rudolf Rechsteiner, ehemaliges Mitglied des Schweizer Parlaments und Vorstandsmitglied von PNND hob die Verantwortung von Parlamentariern hervor. Die Atomwaffen die Hiroshima und Nagasaki zerstört haben sind winzig im Vergleich zu heutigen Atomwaffenarsenalen. Herr Rechsteiner betonte außerdem den Zusammenhang von Atomenergie und Atomwaffen und fordert Parlamentarier dazu auf sich aktiv für nukleare Abrüstung und erneuerbare Energien einzusetzen.
Alyn Ware, Koordinator von PNND, berichtete, dass PNND seinen Hauptsitz in das Basel Peace Office verlegt. Auch Alyn Ware hob die Verantwortung von Parlamentariern hervor. Durch Debatten, Forschung, Gesetzesvorlagen und Zusammenarbeit mit Abgeordneten aus anderen Ländern können Parlamentarier einen großen Beitrag zur Abrüstung leisten.
Tadatoshi Akiba, Chef der Middle Powers Initiative und ehemaliger Bürgermeister von Hisroshima, konnte selber nicht anwesend sein, schickte jedoch eine Nachricht an das Basel Peace Office. Akiba ist ebenfalls Präsident von Bürgermeister für den Frieden, einem internationalen Netzwerk von Städten die sich gemeinsam für atomare Abrüstung einsetzen.