Zitat der PNND Ko-Präsidenten am 24. Mai 2008, dem internationalen Frauentag für Abrüstung
Das Basel Peace Office erkennt den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Atomwaffen und erläutert Lösungen, um diese Bedrohungen zu eliminieren. Das Programm Climate-Nuclear Nexus besteht aus folgenden Aspekten.
- Klimawandel kann Wetterereignisse hervorrufen, die sich negativ auf die atomare Sicherheit auswirken können
- Ein Atomkrieg hätte katastrophale Konsequenzen für die Umwelt
- Durch Klimawandel können neue Konflikte entstehen. Diese wiederum könnten den Einsatz von Atomwaffen hervorrufen
- Staatsausgaben für Atomwaffen könnten reduziert werden und stattdessen für den Kampf gegen den Klimawandel verwendet werden
- Der Stillstand bei den Abrüstungsbemühungen steht einem gemeinsamen Vorgehen im Kampf gegen Klimawandel im Weg
Der Zusammenhang von Klimawandel und atomarer Sicherheit
Die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima im März 2011 hat gezeigt, was für katastrophale Folgen Wetterveränderungen haben. Extreme Wetterschwankungen, Umweltkatastrophen und Erdbeben bergen gefährliche Konsequenzen für atomare Sicherheit.
Eine weitere nukleare Bedrohung stellten die Waldbrände 2010 in Russland dar. Die Brände traten in Regionen auf wo zahlreiche Atomkraftwerke vorhanden waren. Die Gefahr bestand unter anderem darin, dass kontaminierte Radionuklide sich mit Rauchpartikel vermischen und dadurch eine weitere Luftverschmutzung hervorrufen.
Professor Rob Duck von der Universität Dundee, ein bedeutender Geologe aus Großbritannien, warnt vor einem anderen Szenario. Seinen Aussagen zufolge kann es im Laufe des Klimawandels zur Erosion der Küstenstreifen in Großbritannien kommen. Dadurch könnten vermehrt Tsunamis auftreten. Dieser Mechanismus könnte gefährliche Konsequenzen für die Atomkraftwerke in Großbritannien haben, die allesamt in Küstengebieten angesiedelt sind.
Klimatische und ökologische Konsequenzen von Atomkriegen
Aktuelle Forschungen haben gezeigt, dass bereits bei geringen atomaren Auseinandersetzungen ein sogenannter „nuklearer Winter“ auftreten könnte. Dies bedeutet, dass ein immenser Temperaturabsturz stattfindet und das Klima für die folgenden Jahre beeinträchtigt wird. Eine weitere Konsequenz des „nukleare Winter“ sind ernstzunehmende Folgen für die Landwirtschaft und die gesamte Bevölkerung. Die Ernährung könnte nicht mehr gewährleistet werden und laut Schätzungen könnten bis zu einer Milliarde Menschen verhungern.
Klimawandel, Atomwaffen und internationale Konflikte
Sowohl der UN Sicherheitsrat als auch die Europäische Kommission warnen vor den Konsequenzen des Klimawandels. Der Klimawandel birgt nicht nur Gefahren für die Umwelt, sondern stellt ebenfalls eine Bedrohung für den Frieden dar. Durch klimatische Veränderungen könnten bestimmte Regionen, die bereits von Instabilität und Konflikten geprägt sind, eine Intensivierung der Konflikte erleben. Dadurch erhöht sich die Gefahr, dass Atomwaffen zum Einsatz kommen, Terrorismus sich ausbreitet und Staaten sich dafür entscheiden Atomwaffen herzustellen.
Investitionen für die Entwicklung von erneuerbaren Energien
Um Atomenergie durch erneuerbare Energien zu ersetzten sind Investitionen in Forschung, Entwicklung und Infrastruktur notwendig. Bereits 20-30% der weltweiten Ausgaben für Atomwaffen (100 Milliarden US$) wären ausreichend, um diese Investitionen zu bezahlen und erneuerbare Energien zu unterstützen.
Abrüstungsstillstand verhindert internationale Zusammenarbeit
Um erfolgreich gegen den Klimawandel vorzugehen ist internationale Kooperation notwendig. Wichtige Faktoren sind die Etablierung von international geltenden Emissionsnormen und die Forschungszusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Technologien. Solange sich verschiedene Länder mit Atomwaffen bedrohen ist eine Kooperation unmöglich.
Weitere Informationen finden Sie hier:
- World Future Council: Climate-Nuclear Nexus
- Climate Change, Nuclear Risks and Nuclear Disarmament: From Security Threats to Sustainable Peace, Report by professor Jurgen Scheffran