IPPNW Schweiz ist eine nationale Sektion der internationalen Organisation “International Physicians for the Prevention of Nuclear War” (IPPNW). IPPNW ist ein weltweites Netzwerk aus Ärzten, Medizinstudenten und Angestellten im Gesundheitsbereich, die sich für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen einsetzen.
IPPNW wurde 1980 während des Kalten Kriegs von dem US-Amerikaner Lown und dem Russe Chasow gegründet. Sie waren davon überzeugt, dass sie als Ärzte die Verpflichtung hatten einen Atomkrieg zu verhindern und zu diesem Zweck ideologische Differenzen hinter sich zu lassen. Für ihren Beitrag zur Entpolitisierung der Atomkriegsdebatte und für ihren Einsatz für nukleare Abrüstung erhielt IPPNW 1985 den Friedensnobelpreis.
1993 erklärte der Internationale Gerichtshof den Einsatz oder die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen aufgrund der katastrophalen humanitären Konsequenzen für illegal. IPPNW hat durch seine Lobbyarbeit wesentlich zu dieser Entscheidung beigetragen. 1995 gründetet IPPNW gemeinsam mit anderen Organisationen das Netzwerk Abolition 2000 Global Network for the Elimination of Nuclear Weapons, das aus über 200 Organisationen besteht. Abolition 2000 setzt sich für einen weltweiten Vertrag zur Abschaffung von Atomwaffen ein. 2007 rief IPPNW eine neue Kampagne ins Leben, genannt International Campaign for the Abolition of Nuclear Weapons (ICAN). ICAN setzt sich dafür ein öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung für atomare Abrüstungen zu gewinnen.
IPPNW Schweiz hat bei den internationalen Aktivitäten von IPPNW eine große Rolle gespielt, unter anderem durch die Ausrichtung des 2010 IPPNW World Congress in Basel.
PSR/IPPNW Schweiz engagiert sich auch für die Förderung erneuerbarer Energien und versucht Alternativen zu Atomkraftwerken und anderen umweltbelastenden Energiequellen aufzuzeigen. Für viele Länder sind Atomenergieprogramme ein erster Schritt auf dem Weg zum Bau von Atomwaffen. In letzter Zeit haben verschiedene Länder (Indien, Pakistan und Nord Korea) im Rahmen ihrer Atomenergieprogramme Atomwaffen erworben. Die Risiken und Gefahren von Atomenergie für Mensch und Umwelt sind erst kürzlich bei den Vorfällen im Atomkraftwerk in Fukushima wieder in den Vordergrund gerückt. PSR/IPPNW Schweiz unterstützt andere Länder beim Atomausstieg und hat wesentlich zur Entscheidung der Schweizer Regierung beigetragen, bis 2034 auf Atomenergie zu verzichten.
In der Schweiz ist IPPNW als PSR/IPPNW (Ärzte für Soziale Verantwortung) registriert. Andreas Nidecker (President vom Basel Peace Office) und Guy Morin (Regierungspräsident vom Kanton Basel-Stadt) sind im Vorstand von PSR/IPPNW Schweiz vertreten.