Am 9. April hat das Global Security Institut (GSI), das vom Basel Peace Office (BPO) vertreten wird, eine spezielle Veranstaltung zusammen mit dem Heiligen Stuhl am Sitz der Vereinten Nationen in New York durchgeführt. Der Schwerpunkt der Veranstaltung unter dem Namen « Atomwaffen und der moralische Kompass » weist darauf hin, wie wichtig dieses Ziel dem Papst und anderen religiösen Führern, aber auch den Vereinten Nationen ist (sehen Sie dazu das Video der Vereinten Nationen zu der Veranstaltung).
Der Anlass hat die Aufmerksamkeit der Medien auf die Rolle der religiösen Führer, speziell von Papst Franziskus aufmerksam gemacht. Sie wollen die Debatte über Atomwaffen als lediglich « Garanten einer nationalen Sicherheit » wegführen zu einer Debatte über Moral und das weltweite Allgemeinwohl. Dieser Fokus auf universelle moralische Werte soll dazu beitragen, nationalistische « Mauern, die von Atomwaffen verteidigt“ werden, zu zerschlagen und überflüssig zu machen. Wir Menschen müss- ten verstehen, dass unsere Sicherheit in einer vernetzten Welt eine „geteilte Sicherheit“ ist und keine Sicherheit, die darauf abzielt, den „Gegner“ (und damit uns selbst) zu zerstören.
In einem Leitartikel vom 10. April berichtete das Time Magazin über diese Veranstaltung und über den Entschluss von Papst Franziskus, die nukleare Abrüstung zu einer seiner Prioritäten zu machen. Time merkte an, dass besonders das US State Department der Rolle des Papsts große Bedeutung beimisst. Tatsächlich hatte sich Rose Gottemoeller, die US-Staatssekretärin für Rüstungskontrolle und Internationale Sicherheit, kurz zuvor mit dem Papst getroffen um dies zu besprechen.
Rose Gottemoeller spricht auf einer UNO-Konferenz über Abrüstung
Sie wurde wie folgt zitiert : „Ich glaube der Vatikan hat einen großen moralischen Einfluss auf Streitpunkte, die im Zusammenhang mit der nuklearen Abschreckung und der Abrüstungsagenda insgesamt bestehen. Wir haben in positivsten Sinne gemeinsame Interessen.“ Gottemoeller versicherte Papst Franziskus auch, dass die USA es sehr ernst damit meinten, Fortschritte in Richtung nukleare Abrüstung machen zu wollen. Präsident Obama habe seit Beginn seiner Amtszeit klar gemacht, dass es sein Ziel sei, nukleare Abrüstung voranzutreiben. Während viele denken würden, dass dies nur ein Propagandaspruch ohne Inhalt sei, wolle sie sichergehen, dass die vatikanischen Ansprechpartner wüssten, dass die Prager Initiative von Präsident Obama ein wesentlicher Teil der nationalen Politik der USA sei.
Der Time Artikel vermerkte auch, dass die USA die politischen Mittel, über die Papst Franziskus in Bezug auf nationale und internationale Entscheidungsfindung verfüge, kenne. Besonders lobte das Weiße Haus in dieser Beziehung Papst Franziskus auch für seine Rolle als Vermittler im USA-Kuba Abkommen im vergangenen Dezember.
Die Veranstaltung wurde von der United Religions Initiative, Religions for Peace und der World Evangelical Alliance mitgefördert. Das GSI und das BPO haben eng mit diesen Organisationen zusammengearbeitet.
Dabei wurde unter Anderem auch das englischsprachige Handbuch « Nuclear Disarmament Resource Guide for Religious Leaders and Communities » veröffentlicht, dessen deutsche Version « Handbuch zur nuklearen Abrüstung für Religionsvertreter und -gemeinschaften » ja dank der Initiative der evangelisch reformierten Kirche von Basel übersetzt und im vergangenen Dezember ja in Basel vorgestellt werden konnte.
Das BPO wird zusammen mit dem Parlamentarischen Netzwerk für Nicht Weiterverbreitung und Abrüstung PNND und in Kooperation mit dem tschechischen Außenministerium, dem Prager Institut für Internationale Beziehungen und dem Tschechischen Senat im Dezember 2015 in Prag eine internationale Veranstaltung über die Prager Initiative von Präsident Obama durchführen. Einzelheiten folgen.