Alyn Ware, Direktor des Basel Peace Office, wurde am 25. Mai in Port Harcourt (Nigeria) zu einer Veranstaltung des Right Livelihood College und des Centre for Conflict and Gender Development Studies eingeladen, um den 2017 Right Livelihood Vortrag, «Peace and Nuclear Power in Times of Conflict»,zu halten.
Der Vortrag konzentrierte sich auf die radioaktiven und klimatischen Folgen des weltweiten Einsatzes von Kernwaffen für Afrika, die internationalen Bemühungen ein Verbot von Kernwaffen zu etablieren, die Kampagnen zur Verlegung von Atomwaffenbudgets, um stattdessen die wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse einschliesslich der SDG’s (Sustainable Development Goals) zu finanzieren, die Risiken der Kernenergie und die Möglichkeiten von alternativen, erneuerbaren Energien in Westafrika. Das Medieninteresse an der Präsentation war groß, zumal Nigeria den Bau von zwei Kernkraftwerken plant und es in der Öffentlichkeit kaum einen Dialog darüber gegeben hat.
Am Vortag (24. Mai) organisierte Alyn ausserdem eine besondere Veranstaltung anlässlich des International Women’s Day for Peace and Disarmament an der Universität Port Harcourt. Mitglieder des World Future Council und Preisträger des Right Livelihood Award aus der ganzen Welt nutzen die Gelegenheit, um eine gemeinsame Erklärung « Women leading for Peace and Disarmament »zu veröffentlichen.
«Frauen in Friedens- und Abrüstungsprozesse einzubinden, erhöht die Aussicht auf deren Erfolg», so die Begründung der Preisträger des Right Livelihood Award und der Mitglieder des World Future Council. «Wir betonen den Erfolg von Friedens- und Abrüstungsinitiativen, bei denen Frauen eine wichtige Rolle gespielt haben. Dies war unter anderem der Fall in Bougainville, Kolumbien, Iran, Liberia, Mexiko, Nigeria, Nigeria, Nordirland, den Philippinen, Sierra Leone und anderen Regionen der Welt.»
Nur zwei Tage nach dem tragischen Terroranschlag in Manchester verurteilt die Erklärung terroristische Handlungen und jede andere Form wahlloser Gewalt, einschliesslich des Einsatzes von Atomwaffen.
«Wir bringen unsere Besorgnis über die existenzielle Bedrohung der Menschheit und des Planeten durch den Klimawandel und die zunehmende Bedrohung durch den Atomkrieg zum Ausdruck - eine Situation, die das Bulletin of Atomic Scientists dazu veranlasst hat, die Doomsday Clock auf 2½ Minuten vor Mitternacht zu stellen. Die Gefahren unseres Planeten - Klimawandel, Umweltzerstörung, Armut, Terrorismus und Krieg - können nur überwunden werden, wenn Nationen und die globale Gemeinschaft zusammenarbeiten - was nicht möglich ist, wenn Staaten große und teure Militärs unterhalten und sich gegenseitig zu zerstören drohen.»
Alyn spricht bei der Veranstaltung in Nigeria
In der Erklärung wird die Möglichkeit für Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung hervorgehoben, welche einerseits durch die Verhandlungen der Nichtnuklearstaaten über den Entwurf eines Abkommens zum Verbot von Kernwaffen im Juni/Juli dieses Jahres und andererseits durch die UN High Level Konferenz im Jahr 2018, an der sowohl nichtnukleare und nukleare Staaten teilnehmen werden, entstehen.
Solche Konferenzen haben in jüngster Vergangenheit Erfolge verzeichnet, darunter das Paris Agreement on Climate Change , die Sustainable Development Goals und die New York Declaration on Refugees and Migrants. Wir hoffen daher auf einen ähnlichen Erfolg bei der nuklearen Abrüstung anlässlich der UN High Level Konferenz 2018", sagt Alyn Ware, einer der Preisträger der Right Livelihood Preisträger, welche diese Erklärung unterstützen. Wir unterstützen auch den "Women's March to Ban the Bomb", der in New York abgehalten wird, um die UN-Verhandlungen über das Atomverbot zu fördern.
Und wir zeigen Möglichkeiten auf, in Frieden und nachhaltige Entwicklung zu investieren, wenn wir nur einen kleinen Teil der 1,7 Billionen Dollar, die weltweit für das Militär ausgegeben werden, umverteilen. Daher fordern wir die Regierungen auf, den Vorschlag Kasachstans, die nationalen Militärbudgets um mindestens 1% zu kürzen und diese Mittel neu zuzuweisen, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen, zu unterstützen.
Klicken Sie hier für die vollständige Erklärung und die Liste der Unterstützer.
The World Future Council
Das World Future Council rückt die Interessen künftiger Generationen ins Zentrum der Politikgestaltung. Die bis zu 50 Mitglieder aus aller Welt haben den Wandel bereits erfolgreich vorangetrieben. Der Rat befasst sich mit den Herausforderungen für unsere gemeinsame Zukunft und bietet Entscheidungsträgern wirksame politische Lösungen. In enger Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren, Parlamentariern, Regierungen, Unternehmen und internationalen Organisationen ermittelt der World Future Council weltweit die besten «Strategien». Das World Future Council ist als gemeinnützige Stiftung in Hamburg eingetragen.
The Right Livelihood Award
Der Right Livelihood Award wurde 1980 ins Leben gerufen, um "praktische Antworten auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit" zu ehren und zu unterstützen. Mittlerweile sind 153 Nobelpreisträger aus 64 Ländern mit dem «Alternativen Nobelpreis» ausgezeichnet worden. Die jährliche Preisverleihung findet im Dezember im Schwedischen Parlamentsgebäude mit Unterstützung von Parlamentariern aus allen etablierten Parteien statt. Die Right Livelihood Award Foundation hat ihren Sitz in Stockholm, Schweden. Der Preis wird von einzelnen Spendern finanziert.
Right Livelihood Preisträger Nnimmo Bassey und Alyn Ware zeichnen Frau Nkoyo Toyo für ihre Arbeit für Frauen und Frieden aus